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Lesemonate Januar/Februar

Aufwärts fallen von Priska Lachmann

In diesem biografischen Werk erzählt die Autorin ihre Glaubensreise, die sie aus einem fundamentalistisch-gläubigen, pfingstlich geprägtem Christentum in eine neue Weite und Freiheit führt. Auf dem Weg dahin erlebt sie Schmerz, eine Scheidung und Unverständnis im Freundeskreis und muss lernen was es heißt, die eigene Identität neu zusammenzusetzen, wenn einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird.
Ich konnte zahlreiche Situationen aus Priskas Geschichte wiedererkennen und ihren Schmerz gut nachfühlen. Es gelingt ihr in diesem Buch, trotzdem respektvoll über Christ:innen anderer Prägung zu schreiben, was mir sehr positiv aufgefallen ist.

Heartstopper V. 1-5, Nick and Charlie , This Winter by Alice Oseman

Was soll ich sagen - Heartstopper und ich, das ist eine große Liebe. Nachdem ich die Serie im Januar kennenlernt habe und sofort schockverliebt war, musste ich die Bücher auch lesen und habe sie in zwei Wochen weggeatmet. Die Welt der Graphic Novels ist neu für mich—aber ich bin sehr sehr angetan von diesem Genre und möchte es unbedingt weiter erforschen! Die Liebesgeschichte von Nick und Charlie berührt, ist charmant, witzig und dabei insgesamt eine Ode ans Verliebtsein. Für mich, die in einem frommen und teilweise auch homophoben Umfeld aufgewachsen ist, war die Heartstopper-Reihe Balsam für die Seele. Wie großartig, dass meine Söhne mit so schönen Geschichten über queere Liebe aufwachsen dürfen!

Audible:

Das NEINhorn von Marc Uwe Kling (32 Minuten)

Ein vertontes Bilderbuch (nicht nur) für Kinder, das ich mit meinem Vierjährigen in Vorbereitung auf einen Theaterbesuch mehrfach angehört habe und dabei ganz herzlich lachen konnte–wie so oft bei Marc Uwe Kling—recommend!

Heimwärts von Kate Morton (22h 12min)

erzählt die Geschichte einer Familientragödie und ihrer Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen. Durch das bildhafte Erzählen konnte ich gut in die Welt der Adelaide Hills eintauchen. Die Geschichte ist nicht lockerleicht sondern bringt eine gewisse Schwere mit sich. Diese ließ sich für mich dadurch besser aushalten, dass es immer wieder Zeitsprünge und Perspektivwechsel gibt. So setzt sich die Geschichte nach und nach wie ein Puzzle zusammen.
An manchen Stellen war es als Hörbuch etwas langatmig, doch ein Durchhalten und Fertighören lohnt sich, da der Plot
Zum Ende hin interessante Wendungen nimmt.

Mein Familienkompass von Nora Imlau (12h 33min)

Ich oute mich mal direkt als großer Nora-Imlau-Fan—egal was sie schreibt, es ist immer lesenswert und bereichernd. Der Familienkompass ist bisher mein Imlau-Favorit. Darin legt die Autorin eine solide Grundlage für bindungsorientierte Elternschaft ohne Dogmatismus dar und macht das auf kluge und gleichzeitig einfühlsame Weise. Sie schreibt als Expertin, aber gleichzeitig als eine von uns—so finden sich in diesem Grundlagenwerk keine idealisierten realitätsfernen Aussagen, sondern neben wissenschaftlichen Grundlagen auch viele praktische Beispiele und Ideen, wie ein gelebter Wertekompass aussehen kann. Ich habe das Buch bereits sämtlichen Freund:innen empfohlen und auch mein Mann hört sich gerade durch die 12,5h, was ich nur empfehlen kann. Es ist so viel einfacher, im Alltagswusel am eigenen Werte-Nordstern festzuhalten, wenn man als Paar einander daran erinnern und ermutigen kann und sich nicht im Dschungel von Bedürfnissen, Gefühlsstürmen und Zeitvorgaben alleine durchbeißen muss.